Das Supercamp auf der Insel Rügen
Kreisjugendleiter Ramon Siegel war beim Supercamp auf der Insel Rügen dabei und berichtet über eine tolle Zeit mit vielen schönen Begegnungen. Schon im Vorfeld hat er sich in Berlin mit Jugendrotkreuzlern aus verschiedenen Ländern getroffen.
Nach anfänglichem Kennenlernen, Klärung organisatorischer Details und Programmvorstellung, folgte am Tag nach der Ankunft in Berlin ein umfassender Einstieg in das Kampagnenthema "Menschlichkeit". Die Delegierten wurden dabei zunächst zu einem Empfang im DRK Generalsekretariat in Berlin geladen und durch die DRK Vizepräsidentin Donata Freifrau Schenck zu Schweinsberg begrüßt.
Beim anschließenden allgemeinen und länderspezifischen Wissens- und Erfahrungsaustausch zu humanitärer Rotkreuzarbeit, konnte der Grundstein für einen gelingenden Auftakt zum Supercamp 2017 mit internationaler Beteiligung gelegt werden.
Ein weiteres Highlight des Tages war die Besichtigung des DRK Logistikzentrums am Flughafen Berlin-Schönefeld. Die Vorstellung der Aufgabenbereiche und der mobilen Module zur medizinischen und technischen Hilfe (beispielsweise bei Pandemien oder zur Grundwasseraufbereitung) vermittelten ein besseres Verständnis für den internationalen Einsatz des DRK bei humanitären Katastrophen wie in den vergangenen Jahren in Haiti, Pakistan und Sierra Leone.
Die Stadt Berlin bietet aber auch sonst noch zahlreiche Möglichkeiten um einen gemeinsamen Diskurs zum Thema "Menschlichkeit" anzustoßen. Den Delegierten wurden anschauliche Einblicke in die lokale Obdachlosenszene, sowie in die Erfahrungen eines 2015 nach Berlin geflüchteten Syrers gewährt. Die entsprechenden Lebensschicksale vermittelten zwei persönlich davon betroffene Guides vom Berliner Stadtsichten e. V.
Trotz des umfangreichen Vorprogramms hatten die Delegierten aber auch noch genügend Gelegenheit zum persönlichen und kulturellen Austausch, für Sightseeing im Rahmen einer Stadt-Rallye und für gemeinsame Freizeitaktivitäten.
Am 02.06.2017 ging es dann für die Delegierten weiter zum JRK-Supercamp in Prora auf der Insel Rügen. Bereits zwischen der Teilnehmeranmeldung und der ersten offiziellen Begrüßung am Abend, sprach sich die Anwesenheit der internationalen Gäste auf dem Camp-Gelände schnell herum. Die anfängliche Schüchternheit im Kontakt miteinander wurde aber schnell durch Neugierde und ernsthaftes Interesse ersetzt. Auch oftmals vorhandene Sprachbarrieren gerieten so schnell in Vergessenheit.
Immer mehr deutsche Jugendrotkreuzler nutzten in den darauffolgenden Tagen die Gelegenheit zum Tausch von T-Shirts und anderen Rotkreuzartikeln aus den jeweiligen Heimatländern, für gemeinsame Fotos, sowie zum Erfahrungs- und Wissensaustausch.
Als "lebendiges Buch" mit individuellem "Expertenwissen", konnten die internationalen Delegierten von interessierten Camp-Teilnehmern "ausgeliehen" werden, so dass ein direkter Austausch über verschiedenste Themen möglich war. Bei der sogenannten "Open Space"-Jugendkonferenz wurde ein offener, lösungsorientierter Ansatz zur Erarbeitung des umfangreichen Themas "Menschlichkeit" verfolgt, der auch wieder durch die internationale Beteiligung bereichert werden konnte.
Für Spiel, Spaß und gute Laune sorgten die Delegierten auch bei Karaoke, Speeddating, Eröffnungsfeier, Kampagnen-Kick-Off, Live-Musik-Abend, Lagerfeuer und vielen anderen Supercamp-Angeboten.
Zum Abschluss des JRK-Supercamps am 05.06.2017 hieß es für die Delegierten schweren Herzens wieder nach Berlin zu fahren, bevor es nach Projektevaluation und Abschiednehmen am Tag darauf für die meisten mit dem Flugzeug wieder in ihre Heimatländer ging. Eine Delegierte sagte noch: "Es ist so traurig sich zu verabschieden, aber dies ist erst der Anfang!" und sprach damit aus, was wohl auch viele andere Teilnehmer im Moment des Abschieds gedacht haben.
Zwar werden sich nur einige der Jugendrotkreuzler aus ganz Deutschland und vielen anderen Ländern der Welt wiedersehen, die Eindrücke der vergangenen Tage werden aber bleiben. Die Impulse, die durch das Supercamp für die neue Kampagne "Was geht mit Menschlichkeit" gesetzt wurden, werden somit sicherlich einen nachhaltigen, länderübergreifenden Effekt haben. Nun heißt es für Jugendrotkreuzler und andere Interessierte selbst aktiv zu werden. Neuigkeiten und Materialien zur Kampagne findet man auf wasgehtmitmenschlichkeit.de . Möglichkeiten zur Mitarbeit in internationalen Begegnungen und vielen anderen Projekten finden sich oftmals bereits auf Ortsvereins- und Kreisverbandsebene. Aber es lohnt sich auch nach aktuellen Ausschreibungen auf Landes- und Bundesebene Ausschau zu halten.