Arnfried und Hannelore Meyer-Stiftung finanziert Intensiv-Fahrzeug für DRK Heilbronn
Ein ganz besonderes Geschenk konnte das DRK Heilbronn wenige Tage vor Weihnachten von der Arnfried und Hannelore Meyer-Stiftung entgegen nehmen: Einen Intensiv-Rettungswagen, der ganz gezielt für einzelne anspruchsvolle Patientengruppen zur Verfügung steht und ab sofort in der Rettungswache am Gesundbrunnen in Heilbronn nahe den SLK-Kliniken stationiert ist.
Das Fahrzeug bietet alle Versorgungsmöglichkeiten, die ein Intensivtransportwagen sowie ein Spezialfahrzeug für den Transport von Frühgeborenen beinhalten muss. Mit diesem rund 366.000 Euro teuren Fahrzeug für die DRK-Flotte, das auch in Baden-Württemberg eine Besonderheit darstellt, erfolgt ein weiterer wichtiger Schritt in der umfassenden Patientenversorgung. Auch von Seiten der SLK-Kliniken wird deutlich betont, dass das hochmoderne und sehr umfangreich ausgerüstete Fahrzeug einen großen Fortschritt darstellt, da nun kritisch kranke Patienten auch unter Mitnahme komplexen medizinischen Geräts und Fortführung der Intensivtherapie zeitnah transportiert werden können. Dies wird die Versorgung der Intensivpatienten unserer Region sehr günstig beeinflussen, da es in Heilbronn keine Herzchirurgie gibt und daher solche Intensivfahrzeuge von besonderer Bedeutung sind.
Das Fahrzeug wird insbesondere für Patienten im kardiogenen Schock, die auf die Extrakorporale Membranoxygenierung (hier übernehmen Maschinen teilweise oder vollständig die Atemfunktion von Patienten) sowie eine schnelle Weiterbehandlung in einem (herzchirurgischen) Zentrum angewiesen sind, für Neu- und Frühgeborene, die aus externen Kliniken in der Region zur Weiterbehandlung in die Neonatologie Heilbronn verbracht werden oder von Heilbronn weg verlegt werden müssen, oder für Patienten, die als heimbeatmete Patienten zur stationären oder ambulanten Behandlung verbracht werden müssen, zur Verfügung stehen, nennt DRK-Rettungsdienstleiter Markus Stahl die wesentlichen Personengruppen.
Wesentliches Element ist dabei die Intensivtrageeinheit der Firmen Stryker und Mefina, die alle zur Versorgung des Patienten notwendigen Aggregate sicher aufnehmen kann. Natürlich ist dieses System auch mit einem elektrohydraulischen Hebesystem ausgestattet. Dadurch entfallen das belastende Heben sowie das schwierige Verbringen der kompletten Intensiveinheit in das Rettungsfahrzeug. Das System kann dann per Knopfdruck bedient werden.
Weiter verfügt das Fahrzeug über einen für den Patienten optimalen Federungskomfort, der derzeit das technisch Machbare darstellt, sowie eine neuartige Technik der Geräuschdämmung im Innenraum des Rettungsfahrzeuges. Darüber hinaus wird das Fahrzeug über zwei Beatmungsgeräte zur differenzierten Beatmung, ein Notfalllabor, Einrichtungen zur Bestimmung des Kohlenmonoxidgehaltes im Körper und nicht zuletzt eine leistungsfähige 220V Bordstromversorgung während der Fahrt auch auf längeren Strecken zur sicheren Stromversorgung aller Aggregate verfügen. Sichere und damit lebensrettende Befestigungsmittel im Fahrzeug machen den Einsatz von Spezialgeräten zur Kreislaufunterstützung von schwerstkranken Patienten möglich. Stahl: "Die Möglichkeiten zur Versorgung während der Fahrt und zum schonenden Transport werden also signifikant verbessert".
Zur Versorgung und zum Transport der neu- und frühgeborenen Patienten wird die schon seit vielen Jahren praktizierte Kooperation zwischen der Kinderklinik Heilbronn und dem DRK Heilbronn weiter ausgebaut. Mit dem neuen Fahrzeug wird die bereits bisher bereitgestellte Neugeborenen-Intensiv-Transporteinheit mit einer elektrohydraulischen Trage ausgestattet und damit das schwierige Verbringen der kompletten Intensiveinheit in das Rettungsfahrzeug erleichtert.
Zur Verlegung in herzchirurgische Klinik von großer Bedeutung
"Es freut mich sehr, dass das DRK Heilbronn ein solches Fahrzeug bekommen hat", zeigt sich Prof. Dr. med. Marcus Hennersdorf, Direktor der Medizinischen Klinik I der SLK-Klinik Gesundbrunnen in Heilbronn, sehr angetan. Und betont weiter: "Dieses wird den Transport solcher schwer kranker Patienten mit Sicherheit verbessern. Dabei ist aus kardiologischer Sicht insbesondere die Verlegung in eine herzchirurgische Klinik, hier insbesondere Sana-Herzchirurgie in Stuttgart und die Herzchirurgie in der Uniklinik Heidelberg, von großer Bedeutung. Oftmals müssen kardial schwer erkrankte Patienten zu einer Notfalloperation verlegt werden; gerade die hoch aufwendige Transportmöglichkeit unter dem Einsatz einer miniaturisierten Herz-Lungen-Maschine ergibt somit neue Möglichkeiten lebensrettender Maßnahmen."
Auch Prof. Dr. med. Thomas J. Dengler, Direktor der Klinik für Innere Medizin I Kardiologie, Angiologie, Intensivmedizin am SLK-Klinikum am Plattenwald in Bad Friedrichshall, ist sichtlich erfreut über das neue Fahrzeug: "In der kardiologischen Klinik am Klinikum am Plattenwald werden in zunehmenden Maße - vor allem auf der Medizinischen Intensivstation - schwerstkranke Patienten mit Herz-Kreislauf-Versagen oder Atemversagen behandelt. Diese Patienten müssen oft nach einer Phase der initialen Stabilisierung durch Herzkatheter, künstliche Beatmung, Gabe von kreislaufaktiven Infusionen und den Einsatz herz- und lungenunterstützenden Apparaten, zur weiteren Behandlung an übergeordnete medizinische Zentren wie z.B. die Herzchirurgie des Universitätsklinikums Heidelberg verbracht werden. Solche Transporte sind mit dem normalen Notarzt-Fahrzeug nicht möglich und waren daher für unsere Abläufe ein großes Problem. Es mussten Intensivtransporte externer Dienstleister angefragt werden, die oft erst nach vielen Stunden oder gar Tagen zur Verfügung standen. Das hochmoderne und sehr umfangreich ausgerüstete Fahrzeug, das nun beim DRK Heilbronn zur Verfügung steht, stellt für uns daher einen sehr willkommenen, großen Fortschritt dar. Nun können kritisch kranke Patienten auch unter Mitnahme komplexen medizinischen Geräts und Fortführung der Intensivtherapie zeitnah transportiert werden. Diese Möglichkeit wird sicher die Versorgung der Intensivpatienten unserer Region sehr günstig beeinflussen."
Ein Ausrufezeichen in der rettungsdienstlichen Verbesserung
DRK-Kreisgeschäftsführer Ludwig Landzettel informiert, dass Mitarbeiter entsprechend geschult werden, damit das Fahrzeug auch mit dem entsprechenden Fachwissen eingesetzt werden kann. Zur Bedeutung des neuen Fahrzeuges für unsere Region unterstreicht Landzettel: "Mit diesem Fahrzeug setzt das DRK Heilbronn zusammen mit der Arnfried und Hannelore Meyer-Stiftung ein Ausrufezeichen zur Verbesserung der rettungsdienstlichen Versorgung im Stadt- und Landkreis Heilbronn."
Die Beschaffung des Fahrzeuges und der kompletten Ausstattung wird mit rund 366.000 Euro von der Arnfried und Hannelore Meyer-Stiftung aus Heidelberg unterstützt. Dazu Stiftungsvorstand Dr. Hansjörg Elzer: "Es war für die Arnfried und Hannelore Meyer-Stiftung und insbesondere auch für die Mitstifterin, Hannelore Meyer, ein großes Bedürfnis, dass das DRK mit dem Intensivnotfallkrankenwagen betroffene Patienten in Heilbronn und besonders auch in den ländlichen Gebieten möglichst effektiv transportieren und einer schnellen Behandlung in den Spezialkliniken zuführen kann. Wir freuen uns sehr, dass der Rettungswagen ab sofort zum Einsatz kommen kann."
Nicht erste beeindruckende Unterstützung durch die Stiftung
Das jetzt in Dienst gestellte Sonder-Rettungsfahrzeug ist nicht die erste beeindruckende Unterstützung der Arnfried und Hannelore Meyer-Stiftung für das Rettungswesen des DRK-Kreisverbandes. Dank der Finanzierung durch die Stiftung konnten Notarzt-Einsatz-Fahrzeuge des DRK-Rettungsdienstes Heilbronn mit dem wichtigen Assistenzsystem in der Notfallmedizin Lucas 3 bestückt werden. Dies ist ein lebensrettendes mechanisches Reanimationsgerät für Patienten mit Herz-Kreislaufstillstand.
Die Arnfried und Hannelore Meyer-Stiftung wurde im Jahr 2005 gegründet. Zweck der Arnfried und Hannelore Meyer-Stiftung ist die Förderung von Wissenschaft und Forschung, der Jugend- und Altenhilfe sowie des öffentlichen Gesundheits- und Wohlfahrtswesens. Die Stiftung verfolgt dabei ausschließlich gemeinnützige und mildtätige Zwecke und konzentriert sich vorrangig, aber nicht ausschließlich auf den Landkreis Heilbronn. Dort hatte Arnfried Meyer in den 50er Jahren sein Unternehmen aufgebaut. Stiftungsvorstand ist Dr. Hansjörg Elzer, dem Beirat gehören Hannelore Meyer sowie Thomas Riek und Bernhard Steck an.