Miteinander in der Krise
Die Pandemie hat alle im Griff. Seit Wochen lernen wir, ein Miteinander auf Distanz zu wahren und trotzdem füreinander da zu sein. Oft bleibt nur der Kontakt über soziale Medien als Verbindung zur Außenwelt
JRK-Gruppenleiter halten ihre wöchentlichen Treffs nun per Videokonferenz ab oder machen Vorschläge mit Spiel-, oder Bastelangeboten. Für Bereitschaftsmitglieder sind Sanitätsdienste hinfällig geworden, da sämtliche Veranstaltungen abgesagt wurden. Es ist ruhig geworden in den Ortsvereinen. Digitale Nähe funktioniert leider nicht für alle.
Senioren vermissen ihre Gymnastikstunden mit den engagierten Übungsleiterinnen und die Kleinkinder aus den ElBa-Gruppen sind mit ihren Müttern zuhause. Gerade die Begegnungen mit Gleichgesinnten stehen bei den wöchentlichen Zusammenkünften im Vordergrund. Einsamkeit kann alle treffen, generationsübergreifend.
Manche trifft es doch ziemlich hart. Die Senioren in den Pflegeeinrichtungen bekommen keinen Besuch und freuen sich jetzt ganz besonders über Abwechslungen im Alltag. Da wird der Auftritt von Musikern im Hof oder Garten besonders geschätzt. Auch die „Überraschungstüte“ aus dem Kindergarten oder einer Jugendrotkreuz-Gruppe mit Bildern und Basteleien stößt bei den älteren Herrschaften auf Begeisterung. Schon gibt es digitale Lösungen auch in den Heimen. Mitarbeiter unterstützen bei der Telefonie oder beim Skypen mit den Angehörigen ihre Bewohner.
Natürlich ersetzt dies keinen persönlichen Kontakt oder die Umarmung. Miteinander bedeutet gerade in dieser Zeit das „füreinander da sein“. Vielleicht mit einem Einkaufsdienst für den alten Nachbarn, einem persönlichen Brief ins Pflegeheim oder ein lang aufgeschobenes Telefonat mit einem alleine lebenden Bekannten.
Viele DRK- Ortsvereine haben bereits ein Netzwerk gebildet, über welches deren ehrenamtliche Unterstützung koordiniert wird.
Jeder steht gerade jetzt in der Verantwortung um die Krise mit Solidarität zu überstehen.